Eröffnung:
07. 03 2025, 19 – 21 Uhr
Eröffnung und Künstlergespräch mit dem Künstlerischen Leiter der Künstlerhaus Vereinigung
Günther Oberhollenzer
Eröffnung:
07. 03 2025, 19 – 21 Uhr
Eröffnung und Künstlergespräch mit dem Künstlerischen Leiter der Künstlerhaus Vereinigung
Günther Oberhollenzer
Ausstellungsdauer:
08.03.2025 – 08.05.2025
Gabriela Oberkofler widmet sich großen Themen unserer Zeit. In ihren Arbeiten, die von zarten Zeichnungen bis zu raumgreifenden Installationen reichen, reflektiert die Künstlerin über das Verhältnis von Mensch und Natur, die Bedeutung von Biodiversität, die Bedrohung von Natur- und Kulturräumen oder aber auch über Heimat, Zugehörigkeit und Identität im Spannungsfeld von persönlicher und kollektiver Erinnerung. Die künstlerische Praxis kennzeichnet große Stringenz und inhaltliche Tiefe, die Umsetzung fragile Sinnlichkeit und hoher visueller Reiz.
Die Zeichnung ist für Oberkofler ein wichtiges Medium („meine brennende Liebe“), um ihre Themen aus einer anderen Perspektive zu betrachten, um Gesehenes zu abstrahieren, es auch zu verrätseln. In den auf Papier gebrachten zarten, feingliedrigen Strukturen mit Samen und Blüten, Pilzen und Insekten spiegelt sich ihre Faszination für Flora und Fauna sowie deren Anpassungs- und Überlebensstrategien. Die Künstlerin verwehrt sich dabei gegen eine (zu) eindeutige Lesart: „Wir leben in komplexen Zeiten, und dieser Komplexität muss auch Raum gegeben werden.“
In der neue Zeichnungsserie „Verkettungen“ sind viele unterschiedliche Akteure miteinander verbunden: Wir sehen Orchideen, Pusteblumen, Wiesenblumen, Moos und Gräser, einen Feuersalamander, eine Bachforelle und ein Seepferdchen, Hummeln, Bienen, Hornissen, Schmetterlinge und vieles mehr. Dazwischen sind immer wieder menschliche Organe – wie ein Herz, Geschlechtsteile, ein Totenkopf, ein Finger – zu entdecken. „Jedes Blatt zeigt ein in sich zusammenhängendes Ökosystem“, betont die Künstlerin. Wir Menschen sind in dieser Sichtweise integraler Teil des Gesamtgefüges und nicht nur Betrachter und Beeinflusser von außen.
Auf der großformatigen, zweiteiligen Zeichnung „Vibration“ ist ein Obstbaum in allen vier Jahreszeiten zu sehen – er blüht und verwelkt, lebt und stirbt gleichzeitig. Beim genaueren Betrachten erkennen wir nicht nur Äste, Blumen und Blüten, sondern auch Gliedmaße, Totenköpfe und Knochen. „Wieder wird das Zusammenwirken von Mensch und Natur in einer wechselseitigen Beziehung sichtbar,“ so die Künstlerin. „Der Mensch steht nicht im Mittelpunkt, sondern ist Teil eines Lebensprozesses zwischen Leben und Tod.“
– Günther Oberhollenzer