Burger

Stefan Löffelhardt

*1959 in Biberach, DE

lebt und arbeitet in Düsseldorf

Thing m44, 2020, Farbstifte auf Papier, 96 x 96 cm
© Galerie Aurel Scheibler
Thing m44, 2020, Farbstifte auf Papier, 96 x 96 cm © Galerie Aurel Scheibler
thing g22, 2021, Farbstifte auf Papier, 144 x 144 cm
© Galerie Aurel Scheibler
thing g22, 2021, Farbstifte auf Papier, 144 x 144 cm © Galerie Aurel Scheibler
thing m55, 2021, Farbstift auf Papier, 96 x 96 cm 
© Galerie Aurel Scheibler
thing m55, 2021, Farbstift auf Papier, 96 x 96 cm © Galerie Aurel Scheibler

Als Bildhauer entwickelt Stefan Löffelhardt skulpturale, fotografische und zeichnerische Landschaften. Dabei setzt er Gebrauchsmaterialien, wie Verpackungsfolien, Holz, Gips, Draht, Glas und auch weggeworfene Fundstücke ein. Seit 2009 sind großformatige Bleistiftzeichnungen zum Repertoire seines künstlerischen Schaffens hinzugekommen. Stefan Löffelhardt spürt dem Prozess des ständigen Werdens und Wandels in seinen Werken nach. 2006 legte er seinen Atelierboden mit milchig-weisser Folie aus, um einen „schwimmenden Grund“ zu bekommen, ein „für unsere Zeit adäquater Boden für Bildhauerei“. Aus seiner Vorstellung von fließender und flüchtiger Welt heraus lenkte er sein Augenmerk schließlich auf Wolken, die er 2008 intensiv zu skizzieren begann.

Wie ein Bildhauer wollte er die Form der fließenden, undefinierbaren und ephemeren Wolkengebilde genau erfassen. Das gerade Gesehene aber war bald verflogen und er zeichnete aus der Erinnerung weiter, richtete dabei seinen Blick immer mehr nach innen. So legt Löffelhardt den Fokus von der äußeren Erscheinung des Fließenden auf die innere Welt, auf die sich immer ändernden Empfindungen, Emotionen und fließenden Gedanken. Im intuitiven Zeichenprozess sucht Stefan Löffelhardt, die inneren Landschaften zu erkunden um im uralten Gedächtnis der Seele etwas aufzuspüren, was uns verbindet.

Stefan Löffelhardt beschreibt seinen Arbeitsprozess wie folgt: „Irgendwo auf dem Blatt beginne ich mit dem vielleicht karminrosa Stift feine Linien als Spuren über die leere Fläche zu ziehen. Ich folge dabei keinem Plan, sondern nur der inneren Regung. Es wachsen Verdichtungen, denen ich mit dem Stift nachspüre, Braun- und Rottöne kommen dazu, das entstehende Gelände möchte ins Kobaltblau, ins chromgrünliche, ins Orange. Adern bilden sich, Verknüpfungen, komplexe Systeme von Strukturen… Vielleicht wachsen und zerfließen so Wolken ? Ich meine die inneren. – Diese Erkundungen lassen immer neue Gebilde entstehen, die ich mir davor nicht hätte vorstellen können.“

Natalie Geerlings

 

Inzwischen ist die Entwicklung der intuitiven Zeichnungen weitergegangen. Aus den je einen großen komplexen Gebilden -Stefan Löffelhardt nennt diese „Klumpen“- auf jedem Blatt, entwickeln sich jetzt immer mehr Reihen von kleineren Klumpen, die an horizontalen Linien entlang im Bildraum zu schweben scheinen, eine Art von Schrift, die
intuitiv geschrieben und auch nur intuitiv gelesen werden soll. Die einzelnen Klumpen könnten als Individuen angesehen werden, die fein und je eigen zeichnerisch herausgebildet sind. Zusammengenommen auf dem Blatt ergeben sie ein komplexes Gebilde, deren einzelne Elemente in einem sorgfältig abgestimmten Beziehungsgeflecht stehen. Dabei gilt keine strikte Regel, alles ist Intuition. Der Zeichner : „…die Zwischenräume sind wichtig. Sie sollen luftig sein. Ebenso wie die Klumpen sollen sie eine Gestalt haben, nicht hermetisch geschlossen, sondern offen und fließend.“

Ergänzungen des Künstlers, 2022

 

Ausstellungen, Projekte und Messen mit der Galerie

SUITE | Zeichnung 22